Jacob

Jacob

Kinder und Geld

Wieso Du zuerst Dich erziehen musst, bevor Du Deine Kinder erziehen kannst.

Worum geht’s?

Finanzbildung trifft Finanzerziehung. In diesem Beitrag gehen wir der Frage nach, was man bei der Erziehung des eigenen Kindes in Bezug auf Finanzen falsch und was richtig machen kann.

 Wir beginnen mit einer kurzen Darstellung meiner persönlichen Erfahrungen in dem Bereich „Finanzbildung für Kinder und Jugendliche“. Wir finden also für den Start raus, auf welcher Grundlage ich meine Hypothesen überhaupt entwickelt habe.

Für ein besseres Verständnis werfen wir dann einen Blick auf die Abgrenzung zwischen „Erziehung“ und „Kultur“. Wir finden also raus, wann unsere Kinder was über den Umgang mit dem Thema Geld lernen.

Danach schauen wir uns dann an, welche Schlüsse ich aus meinen Beobachtungen gezogen habe. Hier geht es dann hauptsächlich um die Frage: Was haben die Eltern anders gemacht, deren Kinder ein gutes Verhältnis zu den eigenen Finanzen entwickelt haben?

Und schließen werden wir auf ein paar praktische Empfehlungen. Worauf sollte man während der Erziehung der eigenen Kinder achten und was kann man selbst tun, damit Kinder am Ende bestmöglich in einer Welt überleben können, die sich ums Geld dreht.

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Vorwort

Bei diesem Thema habe ich sie alle scheitern sehen! Die Eltern, die Lehrer und auch die Politik. Finanzen und Erziehung ist ein Buch mit sieben Siegeln!

Wieso maße ich mir jetzt also an, eine Antwort auf die Frage „Worauf muss man während der Erziehung achten, damit das eigene Kind später gut mit Geld umgehen kann“ finden zu können? Denn am Ende habe ich weder Kinder, noch Pädagogik studiert, noch würde ich von mir selbst behaupten ein echter „Erwachsener“ zu sein.

Nun ja, am Ende habe ich in meiner Zeit als „Finanzcoach eures Vertrauens“ einen Erfahrungsschatz gehoben, der wahrscheinlich von sehr großem Wert für das Beantworten der Frage da oben ist! Und das Lustige daran ist, dass ich über sehr lange Strecken meines Lebens gar nicht gemerkt habe, woran ich da forsche.

Gestartet bin ich damals mit der Frage: Wie kann ich Kindern und Jugendlichen bestmöglich den Umgang mit den eigenen Finanzen vermitteln? Und bin hier relativ schnell zu der Erkenntnis gekommen, dass es keine generelle Antwort auf diese Frage gibt.

Gerade bei den ganzen Schulbesuchen, die wir mit „FunnyMoney“ veranstaltet haben, ist mir dann aufgefallen, dass dieses „Vermitteln“ ganz stark davon abhängt, wer da gerade vor mir sitzt. An diesem Punkt merkte ich dann, dass es bei ökonomischer Bildung gar nicht so sehr um die Ökonomie geht, sondern viel mehr um die Bildung!

Aufbauend auf dieser Erkenntnis, habe ich also meine Frage umformuliert. Ab hier habe ich versucht rauszufinden, wieso manche Kinder viel empfänglicher sind für die Dinge, die ich sage, als andere.

Danach bin ich dann noch einen Schritt weitergegangen, indem ich die Antwort auf die Frage „Wie sieht das Kind aus, das am meisten Mehrwert aus dem was ich sage zieht?“ gesucht habe.

Neben relativ offensichtlichen Merkmalen, wie der Schulform und dem Elternhaus, sind mir aber auch immer mal wieder Ausreißer aufgefallen. Und genau bei denen lohnte es sich näher hinzuschauen, bzw. besser zuzuhören.

Da ich das Ganze hier niemals als echte Studie wahrgenommen habe, bekommt ihr die jetzt folgende Hypothese frei aus meinem Gedächtnis präsentiert. Diese „Studie“ basiert auf 7 Jahren praktischer Erfahrung in dem Bereich Finanzbildung für Kinder und Jugendliche, gepaart mit meinem individuellen Prozess, mich selbstständig in die Bereiche Pädagogik, Soziologie und Psychologie einzuarbeiten.

Heute schauen wir uns also zusammen an, was ich in meiner Zeit in Schulen, Universitäten und in Betrieben gelernt habe und was genau ich aus diesem Gelernten gemacht habe. Denn eigentlich habe ich alles was ich gelernt habe immer nur gelernt, um mein eigenes Handeln zu verbessern. Ich wollte der Beste sein in dem was ich tue und habe aus diesem Grund schon früh damit begonnen meine Lehre zu analysieren und zu optimieren.

Das Ergebnis (oder eher Teile davon) präsentiere ich euch heute in dieser Annäherung an die Frage: Wieso können manche Kinder besser mit Geld umgehen als andere?

Erziehung

Damit wir hier nicht aneinander vorbeireden starte ich direkt mal mit der Definition von Erziehung, anhand derer ich meine Studie begonnen habe:

„Erziehung ist die soziale Interaktion zwischen Menschen, bei der ein Erwachsener planvoll und zielgerichtet versucht, bei einem Kind unter Berücksichtigung der Bedürfnisse und der persönlichen Eigenart des Kindes erwünschtes Verhalten zu entfalten oder zu stärken.“1

Und ja, das klingt jetzt weit hergeholt, aber das wird nachher noch wichtig. 

Für mich war an dieser Stelle erstmal nur eine Frage wichtig, nämlich die nach dem „erwünschten Verhalten“. Denn ich habe mich hier direkt gefragt: Wieso ist denn der korrekte Umgang mit der eigenen Kohle kein „gewünschtes Verhalten“?

Wenn man hier dann ein bisschen weiterliest, findet man schnell raus, dass hier von einer Weitergabe der Kultur gesprochen wird. Erziehung ist also das Weitergeben von der vorherrschenden Kultur an die nächste Generation. So weit, so gut.

Ab hier wusste ich, woran ich bin. Denn in einem Land, in dem man mit dem Motto „Über Geld spricht man nicht!“ erzogen wird, kann Finanzbildung nur schwer ein Teil der Leitkultur werden.

In Summe habe ich hier aber schon zwei sehr wichtige Dinge gelernt:

  1. Bei der Erziehung komme ich nicht weiter, denn ich kann mit meiner Finanzbildung ja nicht in Haushalte einbrechen und anderer Leute Kinder erziehen.
  2. Wenn der Schlüssel zum Erfolg in der Erziehung versteckt ist, muss ich mich wohl oder übel mit dem Begriff der Kultur auseinandersetzen.

Also weiter geht’s mit was auch immer „Kultur“ uns sagen soll.

Kultur

Und hier wurde es dann richtig spannend für mich!

Denn wenn Kultur am Ende doch auch nichts anderes ist als ein Vermitteln vorhandener Wissensbestände an die Nachwelt, müsste ich hier doch eigentlich mein kleines Fenster finden können, mich mit meiner Finanzbildung einzuschleichen.

Vorab sei mal Folgendes gesagt: Rauszufinden was Kultur ist, ist ein Höllenritt! Ich könnte es Dir heute noch nicht final sagen. Dazu haben einfach zu viele kluge Menschen, zu viele kluge Meinungen gehabt.

Was ich für meine Mission aber rausnehmen konnte war Folgendes:

Die Weitergabe von Kultur läuft auf drei Ebenen ab, dem Können, dem Wissen und dem Wollen.2

Das „Können“ ist ein klassisches Familiending. Du musst gewisse Dinge können, um überhaupt lebensfähig zu sein. Du musst laufen können, um irgendwo hinzukommen, du musst sprechen können, um mit anderen Menschen zu interagieren, etc.

In der Welt des „Wissens“ fühlte ich mich dann aber auch direkt umso heimischer! Denn wir als Gesellschaft entscheiden uns dazu, dass unsere Kinder gewisse Dinge wissen sollen. Und das Spannende hier ist, dass wir es eben selbst entscheiden. Der Ort für die Vermittlung des Wissens ist größtenteils die Schule und somit ein Ort, an dem ich aktiv auftauche. Also lohnte es sich hier ein bisschen genauer hinzuschauen.

Es gibt also Menschen die aktiv darüber entscheiden, was wir wissen sollen – also was uns weiterbringen wird in unserem Leben. Hier kommen wir also sofort zu der Frage: Wieso halten diese Menschen es denn nicht für wichtig, dass ich weiß, wie ich richtig ausziehe, wie ich richtig spare, wie ich Schuldenfallen erkenne und ihnen ausweiche und wie ich ein Vermögen aufbaue?

Ich mein…

… das ist doch superwichtiges Zeug? Diese Welt nimmt mich auseinander, wenn ich das nicht weiß!

Mittlerweile tut sich auf diesem Gebiet (glücklicherweise) eine Menge. Aber für die Ausgangsfrage kommen wir hier nicht weiter. Denn an diesem Punkt stehe ich ja bereits vor den Kindern und kann mein Wissen vermitteln. Die Frage, wieso manche es besser aufnehmen können als andere, können wir hier aber nicht klären.

Und auch am Punkt des „Wollens“, also dem Bereich der Kultur, der sich mit der Frage „Wozu verwende ich mein Wissen?“ beschäftigt, kommen wir mit der eingangs gestellten Frage nicht weiter. Hier geht es eher um moralische und ethische Grundsätze, die bei Finanzbildung natürlich eine riesige Rolle spielen, aber sowohl das „Können“ als auch das „Wissen“ voraussetzen.

Wieder ein Stück weiter, wieder ein bisschen schlauer.

Aber auch `ne Menge Input in sehr kurzer Zeit. Alles was ich da oben so locker zusammengefasst habe, habe ich mir in einem jahrelangen Prozess angeeignet. Ich denke also, es wird Zeit für ein:

Zwischenfazit

Was wir bis hierhin gelernt haben:

Wir wissen jetzt also schon mal, dass Erziehung dazu dient, kulturelle Werte an die nächste Generation weiterzugeben. Wir wissen auch, dass Kultur menschengemacht ist und wir somit selbst entscheiden können, was wir weitergeben möchten. Wir wissen, dass es grundlegende Fähigkeiten gibt, die wir benötigen, um lebensfähig zu sein und darüber hinaus Fähigkeiten auftauchen, von denen wir als Gesellschaft denken, dass sie es wert sind weitergegeben zu werden.

Mit diesem Wissen könnte man jetzt ja direkt zu dem Schluss kommen, dass die Asymmetrie bei der Finanzbildung durch die Schule verursacht werden MUSS.

Denn wenn der Bereich des „Könnens“, der im Elternhaus vermittelt wird, nur grundlegende Fähigkeiten umfasst und das „Wissen“ in der Schule vermittelt wird, ist der Schuldige doch direkt gefunden?

Aber genau hier wurde ich dann stutzig!

Denn wirklich „gute“ und umfassende Finanzbildung habe ich eigentlich in keiner Schule finden können.

Und wenn es nicht an der Schule liegt, woher haben die Kinder, die es können, dann ihre Kompetenzen?

Wenn es also nicht die Schule ist, müssen wir zurück nach Hause, also zurück zur Erziehung.

Jetzt seht ihr schon, dass sich meine kleine Runde Detektivspielen zu einer großen Runde Ping-Pong entwickelt hat. Aber wie bereits erwähnt, der gesamte Prozess ging über Jahre. Da ich aber jedes Mal konkretere Fragen stellen konnte und somit in der Lage war hilfreichere Antworten zu finden, wurde es an diesem Punkt jetzt wirklich interessant!

Erziehung die Zweite

Es gibt also Kinder die besser mit Geld umgehen können als andere. Unabhängig von der Schulform, also dem Wissen, das sie vor meinem Seminar zugeteilt bekommen haben, sind sie in der Lage, fast intuitiv mit den finanziellen Herausforderungen des Alltags umzugehen. UND – und das ist der eigentliche Wahnsinn: Diese Kinder sind super interessiert an dem was ich zu sagen habe. Sie wissen also schon in jungen Jahren, dass mein Thema wertvoll ist.

Wie kommt das? Was haben die Eltern bei der Erziehung ihrer Kinder anders gemacht?

An diesem Punkt konnten mir die Kinder selbst nur noch bedingt weiterhelfen, um hier Antworten zu bekommen, musste ich Kontakt zu den Eltern aufnehmen.

Lustigerweise konnte mir das unglaublich breite Aktivitätsportfolio von „FunnyMoney“ auch hier behilflich sein. Denn gerade im außerschulischen Bereich, in dem Kinder sich freiwillig für unsere Vorträge interessieren, tauchten oft Eltern auf. Also nutze ich die Zeit vor und nach meinen Vorträgen mich hier mal ein bisschen umzuhören.

In diesen Gesprächen habe ich eine ganze Menge wertvolle Informationen sammeln können. Was spannend gewesen ist, ist die Tatsache, dass eigentlich alle Eltern mit finanzaffinen Kindern vier Dinge gemeinsam haben:

  1. Alle beschäftigten sich auch selbst mit ihren Finanzen.
  2. Alle redeten mit ihren Kindern über Geld.
  3. Alle haben aktiv über ihre Kinder und deren Umgang mit Finanzthemen (z.B. Taschengeld) nachgedacht.
  4. Alle hatten eine grundlegend positive Einstellung zum Thema Finanzen.

Und wenn ich diese vier Gemeinsamkeiten jetzt unterm Strich zusammenfassen müsste, würde da stehen: Diese Eltern sind zu der Einsicht gekommen, dass ein guter Umgang mit den eigenen Finanzen heutzutage genauso wichtig ist wie Lesen, Schreiben oder richtig mit Besteck zu essen!

Diese „Wunderkinder“, die motiviert ohne Ende meine Vorträge verschlingen, wussten also alle schon, dass sie hier lebensnotwendige Informationen bekommen. Und aus diesem Grund, haben sie wahrscheinlich bei dem Wort „Finanzbildung“ direkt einen Gang höher geschaltet. Diese erhöhte Aufmerksamkeit und die bereits vorhandenen Vorkenntnisse sorgten dann dafür, dass sie – in meinem spannenden kleinen Unterrichtsfach – brillieren konnten!

Das ist dann also die Antwort auf die eingangs gestellte Frage. Wenn man das Thema Finanzen bereits als einen Teil der Erziehung sieht, sind die eigenen Kinder im Laufe ihres Lebens sehr viel empfänglicher für Themen dieser Art. Und wer um den Wert von Bildung weiß, ist sehr viel empfänglicher und zugänglicher, sobald sie ihm über den Weg läuft.

Finanzen, Erziehung und Kommunikation

In der Liste aus dem letzten Paragrafen befindet sich ein Punkt, der nicht so einfach nachvollziehbar gewesen ist, wie die anderen drei.

Vielleicht vorab die Kriterien, an denen ich die ersten drei Punkte festgemacht habe:

Die Eltern beschäftigen sich selbst mit Finanzen – das hörte ich raus, irgendwann im Laufe des Gesprächs kommt das Thema Geldanlage auf, dann stellt man mir i.d.R. Fragen und anhand dieser Fragen weiß ich sofort, ob sich mein Gegenüber schon Gedanken über Finanzen gemacht hat.

Die Eltern sprechen mit ihren Kindern über das Thema Geld – das habe ich an Zitaten wie „… und dann setzen wir uns hin und besprechen, wieso wir ihm jetzt nicht das teure Handy kaufen können.“ einfach erkennen können.

Die Eltern habe eine Strategie ihre Kinder schon früh an das Thema Geld heranzuführen – die Tatsache, dass wir uns auf meiner Veranstaltung treffen, ist ein ziemlich guter Indikator für solch eine Strategie. Aber auch so Themen wie die Taschengeldtabelle oder blitzartiges auftauchen von Stift und Papier, wenn ich von unserer Videoakademie spreche, deuten auf eine vorhandene Strategie hin.

So.

Aber was meine ich, wenn ich von einer „grundlegend positiven Einstellung zum Thema Finanzen“ spreche?

Das klingt jetzt wie das kleine 1×1 der Esoterik mit Jay, aber ist ein ziemlich entscheidender Punkt für die Prägung der Kinder und ziemlich präzise abzubilden, wenn man weiß was es ist.

So entscheidend, dass es mir noch mal einen kompletten Paragrafen wert ist!

Die grundlegend positive Einstellung zum Thema Finanzen

Was bringst Du Deinen Kindern indirekt über das Thema Geld bei?

Diese Frage treibt mich seit Jahren um!

Denn hier versteckt sich die Antwort auf die Frage, wieso die Glaubensätze „Über Geld spricht man nicht.“ oder Geld sei „schnöder Mammon“ überhaupt erst die Runde machen.

Wenn wir nämlich mal ein kleines Stück hinter die Schule, die Uni oder die Ausbildung schauen, finden wir auch hier Menschen (hier schon mündige Bürger, also Menschen bei denen die Erziehung und die Weitergabe der Kultur abgeschlossen sind) die unendlich missmutig an das Thema Finanzen herangehen.

Also Menschen, die im Laufe ihrer Erziehung keinen guten Umgang mit dem Geld gelernt haben und gleichzeitig auch im Zuge ihrer kulturellen Prägung, eine unendlich düstere Perspektive auf dieses Thema eingenommen haben.

Sprich: Es gibt also nicht nur die Möglichkeit Dein Kind auf zukünftigen Wohlstand vorzubereiten, Du kannst es auch unbewusst zum genauen Gegenteil erziehen!

Hier ist das „unbewusst“ entscheidend. Denn niemand erzieht seinem Kind willentlich einen schlechten Umgang mit Geld an. Das passiert einfach und am Ende kann sich das Kind, wenn es erwachsen ist, auch nicht erklären, wieso es so schlecht mit Geld umgehen kann.

Und auch für diese Frage findet man die Antwort im Bereich der Erziehung, also schon lange, bevor ich in der Schule dazukomme und sage, dass Finanzen sich lohnen.

Finanzen im Unterbewusstsein Deiner Kinder

Lass uns das Thema Finanzen mal aus den Augen eines kleinen Kindes betrachten. Was sieht es? Was hört es? Was fühlt es?

Am Anfang eines Lebens hat das Kind selbst noch keinen Kontakt mit Geld, es bekommt einfach nur passiv mit, was andere mit diesem Medium machen. Aber genau in dieser passiven und unbewussten Phase seines Lebens nimmt es schon die generelle Stimmung rund um diese kleinen runden Metallstücke und die großen Papierfetzen auf!

Und ganz genau diese „Stimmung“ sollte man als Eltern sehr genau im Auge habe! Denn wenn man nicht drauf achtet, welchen Zugang zum Geld man seinen Kindern vorlebt, muss man schon Glück haben, hier intuitiv richtig zu handeln. Denn passt man nicht auf, gibt man vielleicht Dinge weiter, die später sehr hinderlich für das Kind werden können.

Was genau meine ich jetzt also mit dieser „Stimmung“?

Als Kind verknüpft man ja eher Stimmungslagen mit Dingen, als fundiertes Wissen – man ist ja halt immer noch ein Kind. Und diese Stimmungslagen legt man im Laufe des eigenen Lebens eher schwer wieder ab. Man kann oft gar nicht so wirklich zum Ausdruck bringen, wieso man sich bei manchen Sachen einfach nicht wohlfühlt. Aber genau dieses undefinierte Unwohlsein sind die Stimmungslagen-Verknüpfungen aus der Kindheit. Und wenn die negativ sind, hält man sich in der Regel auch von dem Auslöser fern.

Und wenn der Auslöser jetzt Geld ist – hält man sich eben vom Geld fern!

Dazu folgendes Beispiel:

Nehmen wir mal an, als Du klein warst, haben Deine Eltern zuhause immer wegen Geld gestritten. Es wurde laut, Türen wurden zugeknallt, Mama hat geweint und die Stimmung zuhause war mies. Als Kind fischt man hier nur das Nötigste raus. Man weiß, sobald über Geld gesprochen wird knallen die Türen und es fließen Tränen. Beides Sachen, die man eher von sich fernhalten möchte. Also meidet man ab hier einfach den Auslöser – Geld!

Was hier passiert ist Folgendes: Im Kopf des Kindes wird eine Verknüpfung hergestellt. Wenn Geld ins Spiel kommt, passieren Dinge, die ich nicht mag. Deshalb ist Geld etwas Schlechtes, denn Geld ist gleich Schmerz.

Und diese Verknüpfungen sind im weiteren Leben dann gar nicht mehr so einfach aufzuheben. Unterbewusst fängt man an, Geld von sich wegzuschieben. Sobald man es hat, will man es loswerden. Es fühlt sich unangenehm an, über Geld zu sprechen. Geld stinkt doch, und zwar nach Streit und Tränen. Man weiß nicht woher das kommt, es ist halt einfach so.

Diese Grundlage macht es den Kindern natürlich unendlich schwer, später mal einen guten Umgang mit den Finanzen zu erlenen.

Dieses Beispiel lässt sich in viele Richtungen auslegen:

                    – wenn Deine Eltern immer sagen, dass Geld knapp ist und gespart werden muss.

                   – wenn Deine Eltern unendlich viele Schulden anhäufen.

                    – wenn Deine Eltern immer über eine unfaire Welt schimpfen und, und, und.

Auch wenn Deine Kinder Dir kein direktes Feedback geben können, sie bekommen das alles mit und verarbeiten das alles im Laufe ihres Lebens.

Was also tun?

Wie kann ich mein Kind auf die Finanzwelt vorbereiten?

Du kannst Dich direkt erstmal für den „FunnyMoney“ Newsletter anmelden, denn ich stelle gerade fest, dass der Platz schon wieder knapp wird. Aus diesem Grund habe ich gerade den Entschluss gefasst, dass ich noch einen weiteren Artikel unter dem Motto „Tipps, wie Du Dein Kind optimal auf die Finanzwelt vorbereiten kannst“ verfassen werde.

 

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Aber ein paar wichtige Hinweise möchte ich hier dennoch schon geben.

In meinen Augen steht und fällt der finanzielle Erfolg Deiner Kinder mit der Kommunikation! Finanzen dürfen kein Thema sein, das über dem Kopf Deiner Kinder ausgetragen wird. Egal wie es finanziell bei Dir aussieht, hol Dein Kind an Bord und kommuniziere mit ihm!

Ich kann Dir das teure Telefon nicht kaufen, WEIL…

Wir haben uns heute wegen Geld gestritten, WEIL…

Wir müssen sparen, WEIL…

Kinder sind Teil Deiner eigenen Finanzen (die kosten ja auch was), deshalb solltest Du sie auch in Deine Planung miteinbeziehen. Am Ende ist Deine Familie doch auch nichts anderes als ein kleines Unternehmen. Nimm den Kindern die Angst vor dem Geld, zeig ihnen, dass es nichts anderes ist als ein Werkzeug. Erkläre ihnen Zusammenhänge, auch wenn Du glaubst, dass sie die noch nicht verstehen. WICHTIG IST NUR, dass Du sie miteinbeziehst!

Und ich weiß, es gibt Situationen, vor denen möchtest Du Deine Kinder schützen!

Aber auch hier musst Du Dir immer überlegen, dass Kinder sowas merken. Wenn der Haussegen schief hängt, nehmen sie es durch die Stimmung im Haus mit auf. Deshalb fährt man hier, wie überall anders auch, immer besser damit, einfach ehrlich zu sein.

Über Finanzen spricht man doch – gerade mit Kindern!

Was Du Dir Gutes tun kannst, damit es Deinen Kindern besser gehen wird.

In der Einleitung sage ich „Du musst Dich zuerst selbst erziehen, bevor Du Deine Kinder erziehen kannst“.

Dieser Satz ist mir nach dem Schreiben des letzten Paragrafen gekommen, weil ich doch gerne noch ein bisschen mehr praktische Hilfe leisten wollte. Am Ende solltest Du einen Mehrwert aus diesem Artikel ziehen können, wenn Du gerade Kinder hast bzw. planst welche zu bekommen.

Also – was kannst Du genau jetzt tun, um Deine Kinder bei dem unterbewussten Kennenlernen der Finanzwelt unter die Arme zu greifen?

Du kannst heute anfangen Deine eigenen Finanzen zu optimieren!

Denn hier ist der Trick: Einen Großteil der schlechten Vibes, die rund um Geld entstehen können, lassen sich mit einer besseren Finanzbildung umkehren und in gute Vibes verwandeln.

Sieh es mal so:

Wenn wegen Geld nicht gestritten wird, sondern Deine Eltern lachen und sich freuen, wenn sie über Geld reden.

Wenn es nicht einfach nur heißt, dass Du Sachen nicht haben kannst, sondern warum das so ist und wann Du sie vielleicht bekommen könntest.

Wenn Du immer eine Antwort bekommst, wenn Du Fragen rund ums Geld stellst und Dir nicht direkt gesagt wird, das geht Dich nichts an.

Wenn man Dir von Anfang an vermittelt, dass man den richtigen Umgang mit Geld lernen kann, so wie man damals auch Laufen und Sprechen erlernt hat und Mama und Papa sogar mit gutem Beispiel voran gehen.

Dann nimmst Du aus Deiner Kindheit eine ganz wichtige Einsicht mit: Finanzen sind etwas Gutes und ich brauche später keine Angst davor haben!

Und genau diese Einsicht ist der Nährboden, auf dem jemand wie ich Dein Kind zu zukünftigem Wohlstand bringen kann.

Also hier noch mal in einem Satz: Wenn Du vor Deinen Finanzen keine Angst mehr hast, gibst Du diesen Mut indirekt an Deine Kinder weiter.

Wenn Du also möchtest, dass Deine Kinder später schuldenfrei, wohlhabend und vor allem glücklich sind, musst Du mit gutem Beispiel voran schreiten. 

Und damit Du Deine aktuelle Motivation auch direkt in Handlung umsetzen kannst: In unserem Kursbereich findest Du allerlei spannende Kurse für Dich und Deine Kinder!

In diesem Sinne: Fang heute an!

Fazit

Dieser Beitrag war mir wichtig! Zu diesem Thema wollte ich schon lange was schreiben und ich denke, dass es auch nicht mein letzter Artikel dazu sein wird.

Ich hoffe ich konnte verdeutlichen, dass Finanzen in Kombination mit Deinen Kindern ein komplexes Thema sind. Es ist halt oft nicht so einfach wie „Es gibt einfach Kinder, die haben dafür eine Begabung“.

Meine hier vorgestellten Erfahrungen sollen eigentlich auch nur verdeutlichen, dass das Thema Geld lange vor dem ersten eigenen Lohn ein Thema ist. Die Fähigkeiten, in der Zukunft eine gute Figur zu machen, erlernen wir in unserer Jugend. Die Schule kann bedingt eine Hilfe sein, aber ist in meinen Augen nichts worauf man sich verlassen sollte.

Finanzen sollten, nein, müssen in der Erziehung eine Rolle spielen. Wenn auch nur unterbewusst, die jungen Jahre prägen unseren zukünftigen Umgang mit unserem Geld. Deshalb sollte (muss) man hier darauf achten, dass man den eigenen Kindern immer mit Rat, Tat, offenen Ohren und ehrlicher Auskunft zur Seite steht. Denn Du hilfst Deinem Kind nicht, wenn Du versuchst es vor bösen Finanzthemen zu schützen. Irgendwann müssen wir alle unsere Finanzen selbst regeln und auf diesen Tag sollte man uns vorbereiten!

Ich bleibe bei meiner Aussage: Der finanzielle Erfolg Deiner Kinder steht und fällt mit der Kommunikation. Redet über Geld, auch wenn es manchmal weh tut.

Und wenn Du Dir und Deinen Kindern etwas Gutes tun willst, investiere in Deine eigene Finanzbildung. Denn je besser Du mit Deinem Geld umgehen kannst, desto glücklicher bist Du, desto besser ist der finanzielle Vibe in eurem Haus, desto wohler fühlen sich Deine Kinder in Bezug auf Geld, desto bessere Antworten hast Du auf die Fragen Deiner Kinder, desto klüger werden Deine Kinder, desto bessere Entscheidungen treffen sie später, desto glücklicher wird eure Familie langfristig sein.

Gruß

JAY

Quellen:

1: Klaus Hurrelmann : Mut zur demokratischen Erziehung

2: Stephan Ellinger, Oliver Hechtler: Entwicklungspädagogik – Erzieherisches Sehen, Denken und Handeln im Lebenslauf

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2 Kommentare

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  1. Hi Jay,
    klasse wie du das Finanzthema enttabuisierst!
    Ich hab leider auch nicht viel Finanzbildung genossen, außer “sei sparsam mein Junge”.
    Aber immerhin wurde so ein Sparkonto zu meiner Geburt angelegt, zwecks Führerschein mit 18.
    Aber da wär, wenn ich deine Dinge so lese, vielleicht noch mehr gegangen!

    1. Grüß Dich Gee,

      ich kenne das! Das geht aber wahrscheinlichen vielen so in unserem Land. Leider wir Finanzbildung hier einfach unter den Teppich gekehrt ☹
      Aber das soll ja nicht heiß, dass wir uns davon stoppen lassen!

      Am Ende muss man das beste aus den Karten machen, die man bekommen hat und solange man weiß, dass es sich lohnt was zu machen, ist man immer auf einem guten Weg 😊

      Und auf das „Sei sparsam mein Junge“ bauen wir direkt auf! Ich mache jetzt direkt Deine Mail mit dem Rabatt-Code fertig 😀

      Gruß
      JAY

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